4-Spezies: Sprossenrad-Maschinen
Ein Sprossenrad ist ein Zahnrad mit verstellbarer Zähneanzahl.
Diese werden meist zentrifugal herausgeschoben, manchmal axial ausgeklappt / ausgeschwenkt.
Die erste Skizze eines Sprossenrades stammt Ende des 17. Jhdts. von Leibniz, der auch das Dualsystem und die Chiffriermaschine machina deciphratoria beschrieb sowie die Staffelwalzenmaschine erfand und realisierte.
Erstmals in einer Rechenmaschine eingesetzt wurde es als Klappsprossenrad von Poleni (1709). Didier Roth baute 1841 und 1848 in Paris zwei Sprossenradmaschinen, vom Engländer David Isaac Wertheimber stammt ein Patent (No. 9616 von 1843).
Dieses ähnelt dem 1877 von Odhner patentierten und in dessen weltweit erster serienmäßig hergestellten Rechenmaschine verwendeten Sprossenrad sehr. Kurz zuvor hatte Frank Stephen Baldwin eine Sprossenradmaschine zum Patent angemeldet, von der aber nur wenige Stück produziert wurden.
Abb. folgen bzw. siehe Links
Sprossenradmaschinen konnten viel kompakter und günstiger als Staffelwalzenmaschinen hergestellt werden und waren zudem wendeläufig (kein Umstellen zw. Addition und Subtraktion erforderlich, sondern einfach Kurbel entgegengesetzt drehen). Allerdings scheiterte man lange an der Herstellung von Sprossenradmaschinen mit Tastatureingabe.
Die erfolgreichsten Hersteller von Sprossenrad-Maschinen kamen aus Schweden (Odhner/Facit) und Deutschland (Brunsviga, Triumphator, Walther, Thales). Daneben gab es noch eine Reihe weiterer Produzenten im In- und Ausland (z.B. CSSR, Frankreich, GB, Italien, Japan, Jugoslawien, Mexiko, Polen, Spanien, UdSSR und USA).
Links: Übersichten zum Sprossenrad in wikipedia und im Rechnerlexikon