Ludwig Spitz: TIM + UNITAS
Ludwig Spitz war ab 1904 Vertreter für Burkhardt und Saxonia Rechenmaschinen. Nachdem er zusammen mit Robert Rein die erste Staffelwalzenmaschine mit Doppellineal entwickelt hatte, wurde er 1907 selbst zum Rechenmaschinen-Produzenten: Firma Ludwig Spitz & Co., Berlin.
Seine Modelle hießen TIM (Time Is Money) und UNITAS, letztere mit doppeltem Ergebniswerk. Martin schreibt 1925: Die Unitas dürfte somit als eine in ihren Leistungen unübertroffene Maschine angesprochen werden.
Aufgrund des typischen bzw. besonderen Designs der ab 1909 gefertigten sehr robusten und leichtgängigen Tasten- und Schiebermodelle bei Sammlern sehr beliebt (die ersten Staffelwalzenmaschinen im Metallgehäuse!)
1907 bis 1910 TIM-Modelle noch im Holzkasten; um 1909 kurzzeitig auch Maschinen mit offenem Gussgestell (s.u.).
Die Produktion endete gemäß Reese wohl Anfang der 1940er; allerdings enthält der Büromaschinen-Kompaß von 1951+1955 noch den Eintrag TIM-Unitas GmbH, Fabrik: Bln.-Tempelhof, Eresburger Str. 22-23; es wird ein Verkaufspreis von 450 bzw. 500 DM angegeben für das Modell TIM I mit 6x7x10 bzw. 7x7x12 Stellen.
In den Berliner Telefon- bzw. Branchenbüchern finden sich sogar bis 1960 Einträge:
1915 und 1922: Ludwig Spitz & Co. GmbH, SW48, Puttkamerstr. 19
1927 und 1928: dito, Eresburgstr. 22-26
1930 bis 1941: dito, Eresburgstr. 22/23, Tempelhof
1948 bis 1960: TIM Unitas GmbH, Eresburgstr. 22/23
ab 1961 kein Eintrag mehr
Literatur: HB-BüroMasch S.185f*; IllOrgaHB S.278f; Martin S.202ff+457; Reese S.37ff sowie
Anthes, Erhard und Reese, Martin: Die Firma Ludwig Spitz & Co Berlin. Aufsatz in HBW Nr. 100, Juli 2015. S. 3 bis 14
* dort auch Tabelle mit grober Zuordnung Seriennumern zu Baujahr von 1914 bis 1924
TIM Doppellineal im Holzkasten (Unitas IV)
hergestellt von Ludwig Spitz & Co. GmbH, Berlin
10x9x(16+16) Stellen; 57x25x14,5 cm; 15,7 kg (Angaben inkl. Holzkasten)
produziert von 1907-1910; Seriennummer 392; Baujahr wohl 1907
Sehr seltenes Modell aus der ersten Serie im Holzkasten, der schräg aufgestellt werden kann. Trotz des Doppellineals findet sich auf der Maschine oder dem Gehäuse noch nirgends der Begriff UNITAS. In die USA exportiertes Exemplar. Immer noch sehr leichtgängig.
TIM II Gussgestell
Abb. folgen
hergestellt von Ludwig Spitz & Co. GmbH, Berlin
8x7x11 Stellen; x cm; x kg
produziert um 1909
Seriennummer 1788; Baujahr um 1909
Die TIM Modelle mit klassischer Schiebereinstellung im Gussgestell sind ebenso selten wie die im Holzkasten ...
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TIM I Tasten
hergestellt von Ludwig Spitz & Co. GmbH, Berlin
6x7x10 Stellen; 37,5x20,5x14 cm; 9,2 kg
produziert von 1929 bis um 1940; Restbestände der TIM I 6x7x10 und 7x7x12 wurden bis mindestens 1958 angeboten (mit 36.000er SN), aber nicht mehr 1960; Preis 1936: 350 Mark; 1958: 450 bzw. 500
DM
Seriennummer 35113; Baujahr Anfang 1930er
Die 4 kompakten TIM Modelle der Größe I mit 6x5x8, 6x7x10, 7x7x10 und 7x7x12 Stellen sind erst 1929 auf den Markt gekommen.
TIM III Schieber mit Metallhaube
hergestellt von Ludwig Spitz & Co. GmbH, Berlin
8x9x16 Stellen; 56x15x18,5 cm; 12,3 kg; mit Metallhaube
produziert von 1909 bis ca. 1940
Seriennummer 8483; Baujahr 1920
Preis 1927: 900 Mark - 1924: 350 US$
Trotz der erheblichen Größe nur das seinerzeit zweitkleinste Modell. Es gab außerdem noch das kleinste Modell mit 8x7x12 (II) und die beiden größeren mit 10x9x16 (IV) und 10x11x20 (V) Stellen. Die Modelle der Größe I folgten erst 1929 (s.o.).
Sold by The Times-Into Co., Chicago, USA
TIM UNITAS II Schieber
hergestellt von Ludwig Spitz & Co. GmbH, Berlin
8x7x(12+12) Stellen; 44x21x21 cm; 15,8 kg
produziert von 1909 bis ca. 1940
Seriennummer 8057; Baujahr ca. 1919; Preis 1927: 1500 Mark
Zu den Schiebermodellen gehört immer auch eine Metallhaube (fehlt hier; siehe Fotos oben zur TIM III).
Link: sehr viele Infos und Fotos sowie ein Video sind bei Jaap zu sehen.
TIM UNITAS II Tasten
[verkauft]
hergestellt von Ludwig Spitz & Co. GmbH, Berlin
8x7x(12+12) Stellen; 43x26x20 cm; 19,4 kg
produziert von 1909 bis ca. 1940
Seriennummer 8523; Baujahr 1920; Preis 1927: 2000 Mark