Scheibenaddierer Metall
Bei Scheibenaddierern sind die Zählscheiben i.d.R. nebeneinander, auf gleicher Ebene angeordnet; Zehnerübertrag meist per Zahnrad. Eingabe durch Drehen per Stift.
(xx... Hinweis auf Pascal ... xx)
In dieser Rubrik sind nur Scheibenaddierer aus Metall aufgeführt, bei denen 3 oder mehr Scheiben nebeneinander angeordnet sind. Andere Scheiben-addierer siehe Scheibenaddierer Spezial oder Scheibenaddierer Kunststoff.
Nicht alle Scheibenaddierer verfügen über eine Löscheinrichtung. Mit einigen der hier gezeigten Scheibenaddierer kann auch subtrahiert werden.
In den USA waren diese vergleichsweise großen, aufwändigen und teuren Addierer weitaus verbreiteter als die Jackentaschen-geeigneten, deutlich günstigeren und genauso funktionalen Zahlenschieber, die sich z.B. in D durchgesetzt hatten.
Link: Der Zehnerübertrag in Scheibenaddierern von Detlev Bölter
Addometer (Modelle B, C und F)
hergestellt von Reliable Typewriter & Adding Machines Co, Chicago, USA
produziert von 1928 bis ca. 1950 (Mod. F bis 1971)
8x8 Stellen; 29x6x1,4 cm; 360-435 gr.
Preis 1935: 7,50 US$; 1946-49: 12,95 US$
Modell B (Fotos 1-3): 8 Scheiben dezimal (metrisch)
Modell C (Fotos 4-6): 6 Scheiben dezimal, 1 Scheibe 1-12, 1 Scheibe Achtel-Teilung (für Zoll und Achtel-Zoll); dieses Expl. wurde von Lyons Associates*, Chicago, vertrieben.
Modell F (Fotos 2. Zeile): 4 Scheiben dezimal (für Pfund), 2 Scheiben für Schilling (die rechte dezimal, die linke zeigt im Ergebnis nur 0 und 1; Zehnerübertrag erfolgt nach jeder geraden Zahl, eben bei 20 Schillings = 1 Pfund), 1 Scheibe 1-12 und 1 Scheibe Viertel-Teilung (für Pence); in Klappbox, mit Anleitung.
Mit Zuglöschung; direkte Subtraktion; Resultatanzeige innerhalb des Drehrads unter der Drehachse; mit Stift - Stiftehalterung im Gehäuse-inneren (Loch an der Seite rechts, s. Abb. 6); mit Lineal (meist Inch).
Der Addometer war seinerzeit sehr verbreitet und ist auch heute noch sehr häufig anzutreffen.
Beim Modell F für brit. Währung wurde der Hersteller-Name ausgefräst und durch "Taylor's 74. Chancery Lane.London." ersetzt.
Es gab auch ein Modell A mit 7 Scheiben dezimal + 1 Scheibe Achtel-Teilung.
Später wurde auch elektron. Taschenrechner mit dem Addometer-Logo auf den Markt gebracht.
Links: Addometer (Bölter); Innenansicht; Youtube-Video; Jaap Scherphuis
Literatur: Russo S.18
*Bem. zu Lyons Associates: auch einige Exemplare des Ve-Po-Ad Zahlen-schiebers tragen diese Firmenbezeichnung. Das Reg.Trademark Nummer 234,044 zum Ve-Po-Ad wurde 1926 von James Arthur Lyons(!) eingetra-gen. Und es gab wiederum eine Abteilung VE-PO-AD Division of Reliable Typewriter & Adding Machine.
Addsubtractor
Optisch eine Scheibenaddiermaschine für englische Australische Pfund (bis 1966), aber ohne automatischen Zehnerübertrag. Deshalb bei Addierern mit Funktion wie Zahlenschieber einsortiert.
Bair Fulton Arithmetician Calculator No. 6
Optisch eine Scheibenaddiermaschine, aber ohne automatischen Zehnerübertrag. Deshalb bei Addierern mit Funktion wie Zahlenschieber einsortiert.
Belotor, le
hergestellt von n.n., F (gemäß Prägung in Frankreich patentiert)
produziert 19xx
3x3 Stellen; 15x8,3x0,5 cm; 207 gr.
mit Stift und Kurzanleitung auf Rückseite.
Nur Addition; Resultatanzeige im Drehrad; keine Löscheinrichtung; Stiftehalterung am verchromten Deckblech; Guss-Bodenplatte.
Leider kann ich zur diesem sehr seltenen Scheibenaddierer keine relevanten Informationen finden.
Calculator (The Calculator)
hergestellt von The Calculator Corp., Grand Rapids, Mich., USA , Inh.: Bonham & Schram
produziert etwa von 1907 bis 1915 (hier gibt es unterschiedliche Angaben, Patent 1907 von Bonham und Schram, Werbung von 1915)
7x7 Stellen; 27x5,5x0,7 cm ohne, 30x8x5,5 cm mit Sockel;
310 gr. ohne, 840 gr. mit Sockel; Preis 1915: 7,50 US$; mit Anleitung.
Nur Addition; Resultatanzeige im Drehrad (je nach Ziffer versetzt und schwer ablesbar); keine Löscheinrichtung; Stiftehalterung im Holzsockel.
Aus dem The Calculator ist der Lightning Calculator (s.u.) und später die Lightning Adding Machine (s.u.) hervorgegangen.
Martin irrt offenbar, dass Maschinen mit Sockel Pangborn Adding Machine, die ohne The Calculator genannt wurden. Auch ist The Calculator offensichtlich nicht mit dem Calcumeter identisch. Den Sockel gab es außer in Beschriftung für US$ mind. auch für Span. und Franz. Währung.
Frühe, nahezu identische Versionen von The Calculator hießen B.&S. Improved Calculator. Es gab auch einen namens Faust Calculator (s.u.).
Link: The Calculator (Bölter); The Lightning Calculator – Bonham, Hook and Pangborn (Otnes); The Calculator (Jaap Scherphuis)
Literatur: Martin S. 212f; Russo S.47
Calculator (alte brit. Währung)
hergestellt evtl. von The Calculator Corp., USA
produziert evtl. um 1910 bis 1910er - Patent appd. for
9x9 Stellen; 36,6x7,9x0,6 cm; 573 gr.
Nur Addition, rechnet bis 1 Mio. alte brit. Pfund.
Der Name und die gerundete Gehäuseform lassen eine Verwandtschaft mit The Calculator vermuten; er ist wegen der 20er-Scheibe und der größeren Stellenzahl aber deutlich größer und schwerer. Die linken 6 Eingabescheiben mit ihren speziell geformten Löchern, deren Achsen und Abstände sind identisch zu The Calculator, aber es gibt auch Unterschiede wie z.B. die Stufe im Gehäuse über die gesamte Länge (Abb. 5) statt der Erhöhung bei Ziffern 6+7 und Verschraubung statt Vernietung. Und wieso hat The Calculator Corp. nicht ihren Namen wie üblich ausgeschrieben?
Bei diesem Modellnamen lässt sich nichts ergoogeln - wer weiß was?
Calcumeter (The Standard Desk Calcumeter)
hergestellt von Morse & Walsh Co., Trenton, New Jersey, USA
nur in den Anfangsjahren von 1901 bis 1904/05 diese Firmenbezeichnung zusammen mit Walsh, danach s.u.
7x7 Stellen; 22,1x5x1,7 cm; 516 gr.; Seriennr. 854; Baujahr ca. 1901/02
Gehäuse messing-farbig und Sockel geschwärzt, statt später silber-farbig.
hergestellt von Herbert North Morse, Trenton, New Jersey, USA
produziert von 1901 bis ca. 1910 als The Calcumeter (ohne Löschrad), ab ca. 1910 bis ca. 1915 als The Standard Desk Calcumeter (mit Löschrad); Patentiert am 17.12.1901
a) 6x6 Stellen; 19x5x1,7 cm; 450 gr.; Seriennr. 20609; Baujahr ca. 1906
b) 6x6 Stellen plus Löschrad; 22,3x5x1,8 cm; 590 gr.; Seriennr. 45336; Baujahr ca. 1910
c) 8x8 Stellen plus Löschrad; 28,3x5x1,8 cm; 737 gr.; Seriennr. 41230; Baujahr ca. 1910
Nur Addition; Resultatanzeige jeweils links neben Drehrad; schräg aufstellbar. Bei Bedienung/Funktionsweise der Pascaline sehr ähnlich. Die kleine Null auf dem Eingaberad zeigt an, mit welcher Ziffer man das jeweilige Rad auf Null stellen kann.
The Calcumeter war der erste einer Reihe von Scheibenaddierern, wie sie besonders in den USA hergestellt wurden (vgl. Lightning, Addometer, Ray, Smallwood und The Calculator).
Im Vergleich zu den anderen Scheibenaddieren aus den USA sehr massiv. 1907 waren gemäß Werbung bereits über 25.000 St. verkauft. Den Calcumeter gab es gemäß Prospekt aus 1907 6- bis 10-stellig in insg. 64 Varianten, darunter auch welche für Brüche, Architekten, englische und indische Währung. Das Folgemodell Standard Desk Calcumeter wurde mit 5 bis 12 Stellen in insg. 29 Varianten angeboten. Er wurde ab 1912 auch in D angeboten, nach Martin war "der Absatz aber ein minimaler". Nicht auszuschließen also, dass durch Sammler mehr Calcumeter nach D kamen als seinerzeit im regulären Verkauf.
Link: Calcumeter (Bölter); Innenansicht, Werbung etc. (Jaap Scherphuis)
Literatur: Martin S.139f; Russo S.47
Champion Computer
baugleich mit Lightning Calculator; Beschreibung und Fotos siehe dort.
Conto Modelle A, B und C
hergestellt ab ca. 1906 von J. Aumund, Zürich, ab 1912 bis Mitte 1920er von Carl Landolt, Thalwil bei Zürich, danach bis Mitte der 1930er von Alfred Müller (Prägung auf Conto C SN 6518: Alfr. Müller vorm. C. Landolt), eben-falls Thalwil bei Zürich; siehe auch folgende Abb. rechts mit Werbung aus 1932.
Johannes Aumund reichte zusammen mit Karl Karasek 1905 und 1906 die Patente zum Conto A ein (Patent CH 33474 + 38362). 1913 folgte Patent CH 60809 (mit Löschung des Resultatwerkes), eingereicht von Carl Landolt aus Thalwil bei Zürich, der 1912 die Produktion der Conto übernahm. Deshalb findet sich in der Literatur oft erst 1912 als Beginn der Conto-Fertigung.
Sehr seltener (nur Modelle A+B), schwerer und robuster Scheibenaddierer mit ungewöhnlicher Eingabe per Finger über Drehzeiger (vgl. Saxonia); es erfolgt instantan die Addition mit ggf. 10er-Übertrag.
Evolution der Modelle:
Conto A: Resultatanzeige in Schauloch links oben neben der jeweiligen Einstellscheibe, Eingabekontrolle via Zeigerstellung, Löschung der Drehzeiger per sichelförmigem Schieber oben links. Noch ohne Löschung des Ergebniswerkes.
Conto B: Resultatanzeige in Schauloch links oben neben der jeweiligen Einstellscheibe, Eingabekontrolle via Zeigerstellung und Schauloch unterhalb Einstellscheibe, Löschung der Eingabe-Drehzeiger per sichelförmigem Schieber oben links (nach links ziehen), Löschung des Resultatwerkes durch Ziehen eben dieses Schiebers nach rechts.
Conto C: Resultatanzeige in Schauloch mittig oberhalb der Einstellscheibe (dadurch besser ablesbar), Eingabekontrolle via Zeigerstellung und Schauloch unterhalb Einstellscheibe, Löschung der Eingabe-Drehzeiger per sichelförmigem Schieber oben links, Löschung des Resultatwerkes durch Betätigen des neuen Löschschiebers (direkt neben Logo).
Modelle B+C hatten wegen Eingabekontrolle und Resultat-Löschwerk eine deutlich größere Bauhöhe als Modell A; C war pultförmig bzw. schräg gestellt. Die Dimensionen des Einstell- und Rechenwerkes (d.h. Abstände der einzelnen Einstellscheiben) sind bei allen 3 Modellen gleich.
Den Conto Addierer gab es 6, 8, 10 und 11 stellig, den für alte brit. Währung 9 und 10 stellig. Der 8-stellige war wohl am häufigsten.
Die Seriennummern der Conto wurden offfenbar nach Stellenzahl getrennt durchnummeriert:
6 Stellen: SN groß 3-stellig
8 Stellen: 0 bis 300er (A) und 1.000er/2.000er (B+C)
10 Stellen: 6.000er
11 Stellen: 4.000er
brit. Währung: bisher kein Expl. bekannt
Daraus schließe ich, dass trotz bekannter SN bis 6.5xx, wohl nur 3.000-4.000 Contos produziert wurden.
Link: Carl Landolt; www.rechenwerkzeug.de/Conto.htm; Conto C (Jan Scherphuis)
Literatur: Martin S. 290. Er schreibt 1926: Anscheinend ruht die Fabrikation. Er gibt 1912 als Startjahr für die Conto an, was sich aber offenbar nur auf die Firmengründung bzw. -übernahme durch C. Landolt bezog. Aumund produzierte mind. seit 1906 bereits Conto A Modelle (siehe auch Brunsviga-Katalog Eintrag Zv1906-1). Bis in die 1930er wurde die Conto C dann offenbar von Alfred Müller produziert.
Conto A (8 Stellen)
hergestellt von J. Aumund, Zürich, Schweiz
produziert ab ca. 1906 bis etwa 1912
8x8 Stellen, 31x5x3 cm, 1,09 kg
Seriennummer: 209; Baujahr um 1910
Manche Conto A sind mit J.Aumund, andere bereits mit C.Landolt beschriftet.
Löschung der Drehzeiger per sichelförmigem Schieber oben links. Noch ohne Löschung des Ergebniswerkes (Conto B+C mit Löschung).
Conto B (10 Stellen)
hergestellt von Carl Landolt (?, ohne entspr. Beschriftung), Thalwil, Schweiz
produziert von 1912 bis 1914(?)
10x10 Stellen, 41,2x5,3x5 cm, 2,03 kg
Seriennummer: 6119
Conto C (10 Stellen)
hergestellt von Carl Landolt, Thalwil, Schweiz
produziert mind. ab 1914* bis Mitte der 1930er
(bereits 1914 beschrieben und abgebildet in v.Schack "BBR-Adressbuch 1914"; dort sind Modelle mit 8-11 Stellen angegeben)
10x10 Stellen, 41,3x7x4,5 cm, 2,54 kg (3 kg mit Kiste)
Seriennummer: 6306; Baujahr vor/um 1925; Preis 1932: 420 SFr.
Cordingley's Computometer
hergestellt von W.G. CORDINGLEY & CO. LONDON, England
produziert ab ca. 1907; Patente GB190715435 und GB190901751.
7x7 Stellen, 26,7x8,3x3,5 cm, 0,87 kg
Seriennummer: 10xx; Baujahr um 1910; Preis: 5 Pfund 5 Shilling
Rechnet bis 99.999 Pfund - 19 Shilling - 11 Pence (alte engl. Währung).
Ohne die im Patent genannte Löscheinrichtung. Hat optisch einige Ähnlichkeit zur Pascaline.
Gemäß Anleitung the english automatic calculator und english made throughout. Automatically converts Pence into Shillings and Shillings into Pounds.
Sehr selten - offenbar wurden, startend mit SN 1000, nur um die 100 Expl. gefertigt. Mir bekannte SN: 1024, 1042, 1050, 1070, 1072, 1081, 1086, 1092; Exemplare gibt es z.B. im Arithmeum und im Science Museum London.
William George Cordingley war Autor von Büchern wie "First Years of Office Work", "A Counting-House Guide", "Cordingley's Dictionary of Stock Exchange Terms" und "Cordingley's Guide to the Stock Exchange".
Exakta
hergestellt von HB Produkter, Skellefteå ND, Schweden
produziert in den 1950ern
6 Stellen; 24,5x7,5,x2 cm; 500 gr.; SN: 721
Mit Zuglöschung; direkte Subtraktion; Resultatanzeige innerhalb des Drehrads; Stiftehalterung am Gehäuse; mit Stoffetui und Stift (Original?); leichtgängig.
Ziemlich selten - gemäß Bölter "in kleiner Stückzahl von 1950-1960"; die größte mir bekannte SN ist 3107. Kaum Informationen verfügbar; nicht in Schranz enthalten.
Link: Exakta (Bölter)
Faust Calculator
Angaben siehe oben bei The Calculator.
Dieser Scheibenaddierer mit der Aufschrift Faust Calculator Co. - Caro, Mich. - Patd. ist, bis auf die Beschriftung, identisch zum The Calculator und wohl auch von The Calculator Corp. für die Faust Calculator Co. produziert worden. Häufiger waren die schwarz lackierten The Calculator, aber es gab auch silberfarbene (beide Varianten im Vgl. siehe letzte Abb.).
Mein Expl. ist nicht schön (ihr hättet es sehen sollen, bevor ich es ausgiebig poliert habe), aber offenbar extrem selten - ich kenne kein weiteres. Ich kann keinerlei Infos dazu finden, auch nicht in den vielen auf dieser Seite verlinkten Fachbeiträgen zu amerikan. Scheibenaddieren! Wer weiß was?
Im Städtchen Caro gibt es immerhin einen "Faust Drive", also scheinen die Fausts in Caro eine gewisse Rolle gespielt zu haben. Ob die Faust Calculator Co. einfach nur eine Verkaufsvertretung war, weiß ich nicht; wenn, dann offenbar ziemlich erfolglos. Caro liegt nur 150 Meilen östlich von Grand Rapids, noch im selben Bundesstaat Michigan.
Ken+Add
hergestellt von Ken+Add Machines Co., St. Paul, Minn., USA
produziert in den 1950ern
4 Stellen; 13x6,5x1,2 cm; 150 gr.; Preis (1950): 6,95 US$
Nur Addition; Resultatanzeige oberhalb Drehrad; keine Löscheinrichtung; Stiftehalterung im Gehäuse oben.
Sehr handlich in edlem Metall-Etui integriert; wird auf den beiliegenden Prospekten mit Convenient Purse Size Adding Machine, The Pocket Size Adding Machine und The Convenient Pocket-Size Precision Built Adding Machine beworben.
Hier erstes Modell mit flachem Stift aus Blech und Magic Slate im Deckel: "magische", beliebig oft beschreib- und löschbare Tafel; inzwischen leider zersetzt.
Mechanik fast identisch zur Lightning Adding Machine.
Link: Ken+Add (Bölter)
Literatur: Russo S.74
Lightning Adding Machine
hergestellt von The Lightning Adding Machine Co. Inc., Los Angeles, Cal., USA
produziert von 1946 bis 1959 (grünes Modell; schwarzes Vorgängermodell Lightning Calculator siehe unten)
7x7 Stellen; 31x6,3x1,3 cm und 390 gr. ohne, 36x11x4,5 cm und 730 gr. mit Kunststoff-Sockel
Preis 1946-50: 12,95 US$, 1951/52: 14,95 US$
Mit Zuglöschung (Modelle ab 1948); direkte Subtraktion; Resultatanzeige rechts oberhalb des Drehrads; Stiftehalterung im Kunststoff-Sockel (Griffelleiste).
Mit original Stift, original Anleitung und Garantieschein; in OVP.
Dieses Modell stammt aus der 4. und letzten, verbesserten Baureihe mit Zehnerübertrag für Addition und Subtraktion sowie Gesamtzuglöschung. Auf der Packung wird denn auch mit "newest subtracting model with one-stroke clearance - direct subtraction" geworben. Auf der Packung wird der Addierer Lightning Portable Adding Machine genannt.
Rund 2 Mio. verkaufte Exemplare! Russo: "The Lightning ... is the most common machine a collector will find. They are everywhere."
Link: Lightning (Bölter); Innenansicht; weitere Infos (Jaap Scherphuis)
Literatur: Russo S.77
Lightning Calculator
Bilder folgen
hergestellt von The (Lightning) Calculator Co., Grand Rapids, USA
produziert von 1921 bis 1942
7x7 Stellen; 30,5x6,5x0,6 cm; 350 gr.; Preis (1924): 15 US$
Nur Addition; Resultatanzeige rechts oberhalb Drehrad; keine Löscheinrichtung
Der Lightning Calculator wurde von 1921 (Patent 1921 eingereicht, 23.02.1926 erteilt) bis 1942 gebaut. Ihn gab es solo, im Kasten und auf Holzsockel und auch als Pfund Sterling- und feet/inches-Varianten.
Er wurde auch unter den Namen Champion Computer und Smallwood Calculator vertrieben (Beschreibung und Fotos s.u.).
Siehe auch oben unter The Calculator, aus dem der Lightning Calculator hervorgegangen ist sowie oben unter Lightning Adding Machine (grünes Nachfolgermodell mit Löscheinrichtung).
Link: sehr ausführliche Darstellung der Entwicklung und Zusammenhänge von Smallwood und Lightning Calculator (Bölter); dito bzgl. Bonham, Hook und
Pangborn von Otnes
Champion Computer
Vertrieb des Lightning Calculators als Champion Computer durch n.n., Cleveland, Ohio, Cal., USA
produziert Anfang/Mitte 1920er ("Pat.Apld.For")
7x7 Stellen; 30,5x6,5x0,6 cm und 350 gr. ohne, 32,5x7,7x5,3 cm und 757 gr. mit Holzsockel (darauf festgeschraubt)
Der unter The Champion Computer vertriebene Lightning Calculator (s.o.) ist extrem selten anzutreffen, deutlich seltener als der Smallwood Calculator (s.u.). Schriftzug/-art ist identisch zum The Smallwood Calculator inkl. der Spiegelstriche vor und nach dem "The".
Einzige weitere Abweichung sind die beiden Schrauben(löcher) links oben und rechts unten, die der Befestigung am Holzsockel dienen. Anders als der sehr geschätzte Sammlerkollege Bölter gehe ich nicht davon aus, dass es sich um einen weiteren (bedauernswerten) Klon handelt.
Da Champion Computer auch heute ein gern verwendeter Firmenname in der Hard- und Software-Branche ist, kann ich im Internet vieles, aber nichts passendes finden. Es gibt ein Patent US964685 bzw. US-RE13184, erteilt 1910, von Robert Lee Rickman, Fa. Samuel Kenrick Champion, Vancouver, in dem es um Verbesserungen bei mehrstelligen Messgeräten mit Zehnerübertrag geht - das könnte(!) etwas mit dem Namen zu tun haben.
Smallwood Calculator
evtl. in Lizenz hergestellt von, viel wahrscheinlicher aber Vertrieb des Lightning Calculators als Smallwood Calculator durch Duncan Smallwood, Oakland, Cal., USA
produziert Anfang/Mitte 1920er ("Pat.Apld.For")
7x7 Stellen; 30,5x6,5x0,6 cm und 350 gr. ohne Holzsockel, 33,5x8,5x5,5 cm und 765 gr. mit Holzsockel
Stiftehalterung auf Holzsockel (Griffelleiste)
O.J. Adder
vertrieben/hergestellt von O.J. Sales Ltd., Anchor Works, Stourport-on-Seven, GB (auf anderen Maschinen/Anleitungen ist Holman Eng. Works aus dem benachbarten Kidderminster angegeben)
Patent GB880608, eingereicht am 27.11.1958 von Penn Inventions Ltd., Kidderminster
Im Brit. Nationalarchiv startet die Akte für Penn Inv. 1955, für deren Tochterfirma O.J. Sales 1957.
produziert Ende der 1950er (patent applied for)
4x4 Stellen; 25,6x7,7x6,8 cm, 1,09 kg (ohne Box), 27,5x9,5x9,2 cm (Box)
Sehr massiver, aber einfacher Scheibenaddierer in Pultgestell aus Gusseisen - ohne Löscheinrichtung, nur für Addition, für alte brit. Währung. 12 Pence sind 1 Schilling, 20 Schilling 1 Pfund. Der Ergebniszeiger links geht alle 20 Pfund einen Skalenschritt weiter.
Rechnet bis 1.000 Pfund Sterling.
Sehr selten in Original-Verpackung; mit Anleitung und durchsichtigem Plastik-Stift.
Patent Michel Baum
hergestellt von Michel Baum, München
produziert von 1913 bis 1920er
7x7 Stellen; 30,6x6,5x1,4 cm, x gr. (ohne Box), 32x9,5x3 cm, x gr. (mit Box); Preis (1913/14): 70/85 Mark; SN 707; Baujahr Mitte-Ende 1910er
Mit Kontrollanzeige und getrennten Löscheinrichtungen für Resultat- und Kontrollanzeige. Mit Auflegeblech für Subtraktion über 5 Stellen (Komplementärzahlen). Ergonomischere, halbkreisförmige Stiftführung.
Eine der wenigen Scheibenaddierer aus Deutschland - selten und sehr gesucht.
Michel Baum hat alleine in D in den Jahren 1908-1911 sieben Patente zu dieser Addiermaschine erhalten.
Link: Bedienungsanleitung; Innenansicht
Ray Subtracto-Adder
hergestellt von Ray Subtracto-Adder Company, Richmond, Virginia, USA
produziert etwa von 1916 bis 1920, danach als Figuraytor
7x7 Stellen; 23x5,5x2,5 cm und 490 gr. ohne, 24,5x7x3,5 cm und 620 gr. mit Holzkiste; Preis (1917): 15 $
Ohne Löscheinrichtung; direkte Subtraktion; Resultatanzeige oberhalb des Drehrads; sehr selten in Holzbox (Versandbox).
Sehr selten. Beworben ab 1916 (siehe Bild 6, Werbung aus Popular Mechanics April 1917), Patent 1917, ab 1920 als Figuraytor beworben.
Anders als im massiven Bodenblech gibt der Aufkleber auf der Holzbox Newark in New Jersey als Firmenadresse an. Außer in der Holzbox wurde der Ray Subtracto-Adder auch mit einem ausladenden Metallgestell angeboten.
Martin gibt inkorrekt 1905 als Produktionsbeginn an, nennt die ab etwa 1920 gültige New Yorker Adresse und bezeichnet das Nachfolgemodell auf S.163 fälschlich Figurator statt Figuraytor; Schranz und Russo übernehmen diese Angaben.
Literatur: Martin S.163, Russo S.101, Schranz S.65
Shop-n-add + Shopping Index
hergestellt/vertrieben von Giftcraft Inc., Providence, Rhode Island, USA
produziert Mitte der 1950er (* s.u. Werbung)
3 Scheiben, 3 Stellen, 6,9x4,8x0,9 cm, 54 gr. (Shopping Index ist inkl. Markier-Hebel 1,1 cm dick und wiegt 50 gr.)
Kleinrechner zur Kontrolle des Betrags der Waren im Einkaufswagen; addiert bis 9,99 US$. Version "gold" (Bilder 1-3) aus poliertem Messing, Unterseite schwarz lackiert; Version "black" (Bilder 4-8) mit schwarz lackierter Oberseite und Messing-Unterseite in Kombination mit dem Shopping Index, einer gleichgroßen Metallplatte, auf der 40 vers. Lebensmittel eingetragen sind, die man sich für den Einkauf per Hebel markieren kann. Auch unter dem Namen Purse Adding Machine vertrieben (Link).
*beworben bspw. in The Winona Daily News vom 19.12.1955: Shop-N-Add - The miniature adding machine by Giftcraft - So useful for shopping or homework - gives accurate addition up to $10. Gold or black! oder im The Bridgeport Telegram vom 30.11.1956: SHOP-N-ADD, miniature precision adding machine, comes in handy when shopping or doing homework. Gives accurate addition up to $10.00, SHOPPING INDEX serves as a handy reminder of the household items to be purchased. Gift boxed.
Anders als die üblichen Shopping Adder nicht aus Plastik und nicht mit Tasteneingabe, sondern aus Metall mit 3 Scheiben und Eingabe mit Metall-Stift, ohne Löscheinrichtung.
Nachteil Shop-n-add: keine Einhandbedienung.
Nachteil Shopping Adder: man muss bei größeren Ziffern entsprechend mehrmals drücken (bei der 8 eben 8 mal; das ist bei 99 Ct. ziemlich zeitaufwändig und fehleranfällig).
Smallwood Calculator
baugleich mit Lightning Calculator; Beschreibung und Fotos siehe dort.