Vorgestellt werden hier Rechenschieber mit ebenfalls logarithmischer Skala wie der Standard-Rechenschieber, aber mit besonderer Ausführung oder Zusatzfunktion bzw. Zubehör.

Rechenscheiben, Rechenuhren und Rechenwalzen sowie Uhren mit Rechenscheiben und Stifte mit Rechenschiebern siehe eigene Unterseiten.

Beitrag über "Dosen-Rechenschieber" (siehe Deri und Small) und ihre Vorläufer: Dosen_RS.pdf

hergestellt von n.n, D

produziert wohl um 1930; D.R.P. ang.

2,5 cm hoch, 6,0 cm Durchmesser, 74 gr.

Länge der umlaufende Skala immerhin 16 cm.

Skalen: radial die beiden logarithm. Standard-Skalen, auf der Unterseite die trigon. Werte für sin. und tang.

Kompakte Mischung aus Rechenzylinder und Rechenscheibe in Bakelit-Gehäuse mit verschiebbarem Läufer. Ähnlich zum Small Pocket Calculator (s.u.), aber offenbar noch viel seltener und mit der Besonderheit, dass er ein 2 m langes Metall-Maßband enthält!

In Pappbox mit Original Anleitungs-Blatt; ebenfalls enthalten ist ein Werbeblatt für einen Kreisrechenschieber für die Westentasche - Modell 1930.

Dieses Exemplar war wohl ein Werbegeschenk der Fa. AUTOK Ketten, einer 1906 in Berlin-Adlershof gegründeten und mind. bis 1941 aktiven Fabrik für Triebketten für Motorräder und Automobile. Mir ist auch ein Expl. mit dem Aufdruck Oemeta bekannt, eine seit ca. 1920 Kühlschmierstoffe produzierende Firma.

Vergleiche auch unten mit Rechenscheibe mit Maßband.

hergestellt in Japan

5x1,1 cm (Skalenlänge 4,1 cm!); 8 gr.

Skalen: A, C, D

Funktionsfähiger, wenn auch kaum zu gebrauchender Rechenschieber mit Ableselupe. Die kleinste mir bekannte Skalenlänge eines Rechenschiebers! Einsatzzweck: Krawattenclip. Passend dazu gibt es auch Manschettenknöpfe (Rechenschieber dort aber nicht funktionsfähig).

Link: "Slide rules you wear"

hergestellt von Logarex, Ceske Budejovice, CSSR/Tschechien

17,6x11,5x1,0 cm; Scheiben-Durchmesser 10 cm; 159 gr. (ohne Etui)

Rechenscheibe auf Sockel montiert mit 4 Drehgriffen für die Läuferscheibe,
2 "Bremsklötzen" für die Rechenscheibe; auf der Rückseite logarithmische Skala.

Logarex ist eine 1950 gegründete Firma, die bis 1982 viele vers. Rechenschieber-Modelle herstellte.

Link: Übersicht Logarex-Modelle* und Firmengeschichte (tschechisch; mit deepl.com wunderbar zu übersetzen)

*leider ist dieses Modell nicht enthalten; ich konnte bisher auch sonst nichts relevantes dazu ergoogeln

hergestellt von Paisley Calculator Co., Pittsburgh, USA

produziert 1950er (Patent 1956)

24,5x9x4 cm; 0,70 kg ohne, 0,84 kg mit Ledertasche

Völlig untypischer Rechenschieber mit logarithmischen Skalen auf 2 drehbaren Endlosbändern mit je etwa 48 cm Länge (20") in schwerem Metallgehäuse. Typenschild mit "Model A"; mit mehrseitiger Original-Anleitung; in braunem Lederköcher.

Literatur: Chamberlain Edwin J. "Long-Scale Slide Rules Revisited" in Journal of the Oughtred Society, Vol. 13, No. 1, 2004, p. 23-43

Hersteller unbekannt (ohne Herstellername oder -logo), aber wohl aus D

Werbemittel für Fa. Baustahlgewebe GmbH, Düsseldorf

Gehäuse-Durchmesser: 6,1 cm; Höhe: 2,1 cm; 71 gr.

Länge Maßband: 1 m

In ein Bakelit-Gehäuse eines Maßbands integrierte logartihm. Rechenscheibe. In Abb. 2 sieht man, dass 2x3 6 ergibt, 3x3 9 etc. Die äußere Scheibe lässt sich durch Drehen des oberen Rings des Gehäuses verstellen; der Ablesezeiger per Finger.

Es gab auch ein baugleiches Werbemittel für Heinrich Köhler Straßen- und Tiefbau, Berlin Steglitz (siehe HBw-aktuell 04/2024) - und sicher einige mehr.

Die Fa. Baustahlgewebe GmbH wurde um 1929 gegründet; von ihr gab es auch einen Baustahlgewebe-Bemessungs- und Rechenschieber von Aristo, Nr. 90184

Vergleiche auch oben mit DERI-Rechenschieber.

hergestellt von The "Small" Calculator Co., Waltham, Mass., USA

produziert 1910er bis Anfang 1920er

Patent US1255939 von Gilbert Small, Boston, vom 12.02.1918, eingereicht am 17.02.1913; auf diesem Expl. ist auf dem Zeiger noch patent pend. eingeprägt, zentral aber patd. feb. 12 1918; genau so ist es auch im zugehörigen Anleitungs-Büchlein abgebildet - dieses mit copyrighted 1920, dieser Small Calculator wurde also 1920 oder kurz danach hergestellt.

1,0 cm hoch, 4,9 cm Durchmesser, 64 gr.

Länge der umlaufende Skala immerhin 14,8 cm. Neben den Grundskalen C+D enthält er sin, tan,  x2, 1/x, log x. Das Model No. 2 enthält auch noch Skalen für Holz und das Gewicht von Stahlträgern.

Kompakte Mischung aus Rechenzylinder und Rechenscheibe mit drehbarem Ablesefenster (wie Läufer beim Rechenschieber). Er heißt nicht nur "Small" wegen seines Herstellers, er ist es auch - wegen seiner besonderen Form und Kompaktheit von Sammlern gesucht, aber ziemlich selten.

In braunem Lederetui; mit dabei war das original Anleitungs-Büchlein, das immerhin 76 Seiten umfasst und jede Menge Praxisbeispiele und Abb. enthält.

Link: Kurzanleitung

hergestellt von Tecnostyl, Milano, Italien

28,5x16,3x1,5 cm, 16,0 cm Scheibendurchmesser; x gr. ()

produziert um 1970(?); Preis: 11500 Lire (siehe Notiz in Abb. 9)

Rechenscheibe auf Plastikbrettchen, dies mit klemmbarem Notizblock (hier offenbar unbenutzt); mit Anleitung in OVP.

Rechenscheibe mit nur normaler log. Skala; mit drehbarem Ablesefenster; innere Skala kann per kleiner, halbrunder Zähne außen gedreht werden.

Die Rechenscheibe Tecnostyl Calcolator ist relativ selten anzutreffen; wie hier mit intergriertem Block nur sehr selten.

Tecnostyl war ein ital. Hersteller von Rechenschiebern und -scheiben (s. z.B. rechnerlexikon, rekeninstrumenten.nl oder sliderulemuseum und ist immer noch im Bürozubehörbereich aktiv.

hergestellt von CCW - Copenhagen Creative Workshop Inc., Kopenhagen, Dänemark (Made in Danmark - © 1970)

produziert um 1970

10 cm hoch, 6,9 cm Durchmesser, 105 gr.

Zylindrischer Rechenschieber mit Endlos-Skalen [x,x²,x³ - A,B,C,D-Skalen] als Stiftebecher (pencil cup) aus Kunststoff; in OVP mit Anleitung (engl.+dän.). Funktion ähnlich wie bei Rechenscheiben. Skalenlänge (nur) rund 21 cm, wie bei einer großen Rechenuhr bzw. kleinen Rechenscheibe mit eben diesem Durchmesser, ohne Zeiger/Läufer.

Ole Jorgensens Stiftebecher wurden i.d.R. als Werbemittel mit entspr. Aufdruck vertrieben - hier consumer mail panels - marketest - market facts - New York.

Auf der Unterseite wird auf Design by Ole Jorgensen, o.g. Firma und 1970 pat.pend. verwiesen. Über ein Patent ist aber nichts bekannt, vielleicht weil es auch vorher schon solche Rechenschieber-Stiftebecher gab, wie bspw. diesen (Name+Link folgen) aus Bakelit.

Von Ole Jorgensen gab es noch weitere Stiftebecher mit drehbaren Skalen wie Metric Converter Pencil Cup (auch Universal Circle Metric Converter Pencil Cup), Universal Circle Profit Calculator, Perpetual Calendar Pencil Cup und Time Zone Indicator Pencil Cup - einige Beispiele siehe letztes Foto und (Link folgt). 

Auch gab es von Ole Jorgensen den ewigen Kalender Perpetual Calendar Cubes, bestehend aus einem Sockel mit austauschbaren Monatsnamen und zwei Würfeln mit Ziffern für die Tage, sowie später ein Thermometer aus Aluminium. Die Fa. CCW existierte wohl von 1970 bis ca. 1980. Ich konnte im Internet fast nichts zu CCW und Ole Jorgensen finden, außer die vorgenannten Produkte.

Natürlich dauerte es nicht lange, bis der Stiftebecher kopiert wurde, nämlich um 1976 von/für z.B. Better Ideas oder iDG Marketing, Made in Hong Kong - siehe das schwarze Expl. (2. von rechts in der letzten Abb.). Auch diese gab es in mehreren Ausführungen und Farben. Sie sind fast genauso groß, aber mit 68 gr. deutlich leichter, da dünnwandiger.   

hergestellt von Mautner, Dresden

60 gr; 4,5x5x1,5 cm, ausgeklappt 5x4,5x5 cm

Ablesehilfe mit Vergrößerung um ca. Faktor 2.

Der Lupenläufer (Bilder 5+6) ist unbeschriftet. Maße: 4,3x3,6x1,2 cm.